Ein Roadtrip auf den Lofoten

Vor genau fünf Wochen hat unser Roadtrip in Deutschland begonnen. Mit dem Ziel das Nordkapp zu erreichen. Da wusste von uns noch niemand, dass wir schon bald auf den Lofoten sein werden. Nachdem wir des Öfteren gehört haben, dass sich eine Reise zum Nordkapp nicht lohnt, haben wir uns in Schweden spontan dazu entschieden, die norwegischen Inseln zu besuchen. In diesem Beitrag berichte ich euch von meinem Roadtrip über die Lofoten.

Hohe Berge, weiße Sandstrände und farbige Hütten. Das sind die Worte, welche die Lofoten am wohl ehesten beschreiben. Klingt erstmal super, oder? Leider muss ich sagen, dass ich etwas enttäuscht von den norwegischen Inseln bin. Ich hatte einfach nicht diesen Gänsehaut-Moment, den ich zum Beispiel auf dem höchsten Gipfel im Abisko Nationalpark hatte. Ich habe wahrscheinlich zu hohe Erwartungen an die Lofoten gehabt.

Tourismus auf den Lofoten

Auf den Lofoten angekommen, war die Infrastruktur mehr als perfekt. Auch die Häuser in den Fischerdörfern Hamnøy, Sakrisøy und Reine sehen aus wie im Bilderbuch. Wobei ich eigentlich nicht verstehen kann, warum man diese Orte heute noch Fischerdörfer nennt. Das einzige, was ich hier vorgefunden habe, war eine riesengroße Anlage mit Ferienhäusern. Auf den Lofoten vermisse ich einfach die Ursprünglichkeit, die ich zum Beispiel in Schweden und Finnland gefunden habe. Trotz dessen hat sich der Roadtrip über die Lofoten gelohnt. Denn die Natur ist einfach atemberaubend. Vor allem für Wanderer, Angler, Abenteurer und Fotografen ist der hohe Norden absolut eine Reise wert.

Hamnøy

Hamnøy

Rorbuer Sakrisøy

Rorbuer in der Nähe von Sakrisøy

Angeln unter der Mitternachtssonne

Ganz egal, ob Dorsch, Lachs, Makrele oder Heilbutt – die Lofoten sind ein Paradies für alle Angler dieser Welt. Wer dort bei Mitternachtssonne auf Fischfang geht, zieht garantiert ein Prachtexemplar an Land. Selbst ich habe einen Fisch gefangen. Meinen ersten Fisch überhaupt! Dieser war allerdings so klein, dass wir ihn wieder ins Wasser gelassen haben. Ganz egal, ob bei einer geführten Bootstour, vom Kanu oder Ufer – du wirst ganz bestimmt einen Fisch fangen. Petri Heil!

Skreis Lofoten

Skreis auf den Lofoten

Fischköpfe Lofoten

Fischköpfe auf den Lofoten

Schon seit vielen Jahren holen die Fischer zwischen Januar und April den Skrei an Bord. Rund 16 Millionen Kilogramm Fisch werden paarweise an den Schwanzflossen zusammengebunden und trocknen überall auf den Lofoten bis in den Sommer auf Holzgestellen. Dort verwandelt er sich sozusagen zum Stockfisch – dem großen Exportschlager der Lofoten. Separat werden die Köpfe des Skreis getrocknet. Diese gehen zum großen Teil nach Nigeria, wo aus ihnen ein traditionelles, westafrikanisches Gericht gezaubert wird.

Baden auf den Lofoten

Haukland Beach oder Utakleiv – von diesen zwei Stränden hast du bestimmt schon gehört, oder? Die beiden Strände sind zwar schön, aber total überlaufen. Hab mich wie auf Ibiza oder Mallorca gefühlt.

Sandstrand Hov Lofoten

Sandstrand wie in der Karibik

Bucht Gimsøy

Verlassene Bucht auf der Insel Gimsøy

Mein Geheimtipp: Auf der Insel Gimsøy in dem kleinen Örtchen Hov habe ich ein Stück Ursprünglichkeit gefunden. Und einen kleinen Strand sowie eine verlassene Bucht, die mich an die Karibik erinnern lassen. Tausend mal schöner als Haukland Beach oder Utakleiv. Und ganz ohne Menschen! Einen weiteren Strand, den ich wunderschön finde und der keineswegs überfüllt ist, liegt in Fredvang.

Surfen, Kanu & Co.

Wie du bestimmt weißt, liebe ich Kitesurfen. Und es wäre mein absoluter Traum gewesen, meiner Leidenschaft auf den Lofoten nachzugehen. Doch leider weder Wind noch Welle in den zwei Wochen. Wie viel Pech kann man haben?

Strand Lofoten

Strand auf den Lofoten

Doch Gott sei Dank kannst du hier noch viele andere Dinge tun. Du kannst am Strand der wohl nördlichsten Surfschule der Welt surfen lernen. Hier erwarten dich erstklassige Wellen – wenn nicht hier, wo dann? Oder miete dir ein Kanu oder ein SUP und erkunde das Meer auf eigene Faust. Auf den Lofoten kannst du auf jeden Fall ein Wasserport-Abenteuer nach dem anderen jagen!

Wandern auf den Lofoten

Wir haben uns für eine einfache Route abseits der Touristenpfade entschieden, da unser Hund Hank im Moment keine große Lust auf andere Menschen hat. Darunter zum Beispiel der 368 Meter hohe Berg Hoven. Nach einer Stunde und fast drei Kilometern bergauf, haben wir den Gipfel erreicht. Hier hast du eine wunderbare Aussicht auf die Insel Gimsøy.

Aussicht Hoven

Aussicht vom Berg Hoven

Zum einen siehst du den nördlichsten Golfplatz der Welt. Dahinter Meer und viele Berge. Zum anderen siehst du eine wunderschöne Bucht und einen tollen Sandstrand mit türkisblauem Wasser. Daneben gibt es viele weitere Wanderungen, die ich nur zu gerne gemacht hätte, zum Beispiel über den Ryten zur Kvalvika-Bucht.

Entdecke mit dem Fahrrad die Gegend

Setzt dich auf’s Fahrrad und fahr los! Ich habe viel entdeckt, was ich zuvor mit dem Wohnmobil nicht gesehen habe. Darunter zum Beispiel zwei Kunstwerke des norwegischen Street Art-Künstlers Pøbel: Einen Gasmasken-Mann mit einem Schmetterling in der Hand und einen Surfer in Fischer-Bekleidung. Sein Stil erinnert mich an Banksy, den ich wirklich total liebe!

Gasmasken-Mann Gimsøy

Gasmasken-Mann in Gimsøy

Fazit

Die Lofoten musst du auf jeden Fall besucht haben. Die Natur ist einfach atemberaubend. Und das Wetter war wirklich mehr als perfekt. Jeden Tag über 25 Grad Celsius und Sonne satt. Besser geht es nicht. Du wunderst dich sicherlich, warum du hier keine bekannten Sehenswürdigkeiten findest. Klar solltest du unter anderem die Orte Å, Reine, Hamnøy und Sakrisøy besucht haben, aber meines Erachtens nach sind das keine Highlights. Alles viel zu überfüllt und zu touristisch. Mein Highlight: Die Insel Gimsøy.

Warst du schon auf den Lofoten? Was waren deine Highlights? Würde mich über einen Kommentar von dir freuen! 🙂

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