Mit dem Wohnmobil von Umeå nach Jokkmokk

Sonnenschein. Vogelgezwitscher. Bunte Blumen. Dichte Bäume. Heute morgen sind wir in einem verlassenen Waldstück inmitten der Natur aufgewacht. Was kann es schöneres geben? Nach einem richtigen Sonntagsfrühstück mit Rührei und Bacon haben wir uns auf den Weg zum Sportgeschäft XXL in Umeå gemacht. Denn die nächsten Tage steht Wandern auf dem Programmplan. Im schwedischen Welterbe Laponia – ein Teil von Europas größter, weitgehend unbeeinflusster Wildnis. Da wir eigentlich geplant hatten, eine Kitesurf-Reise zu machen, haben wir natürlich keine Wandersachen eingepackt. Keine Wanderschuhe. Kein Wanderrucksack. Nichts. So mussten wir uns im XXL komplett neu eindecken.

So, nach einem Großeinkauf im XXL ging es nun weiter in den Norden von Schweden. Ziel Jokkmokk. Rund fünf Stunden und circa 400 Kilometer liegen vor uns. Bis nach Piteå sind wir der E4 entlang der Küste gefolgt, wobei wir nicht viel von der Küste gesehen haben, da links und rechts von uns dichte Wälder waren. Atemberaubender Anblick! Hier habe ich auf einen Elch gehofft. Seit Tagen halte ich schon Ausschau nach diesen Tieren. Vergeblich. In Piteå ging es nun auf die Route 374 / E45 bis nach Jokkmokk. Ziemlich einfach, oder?

Wald in Umeå

Rund 100 Kilometer vor Jokkmokk wurden die Straßen immer leerer und holpriger. Die Wälder immer dichter. Und der Empfang immer schlechter. Mitten im Nirgendwo an einer Kreuzung winkten uns plötzlich zwei Tramper zu. Wir haben uns dazu entschlossen, die beiden Jungs mitzunehmen. Zwei Schweden mit Zelt im Gepäck, auf dem Weg zum Dreiländereck von Schweden, Norwegen und Finnland. Im Gespräch sind wir natürlich auf Elche gekommen: „Geh einfach auf einen Hochstuhl, nimm dir einen Kaffee mit und warte, der Elch wird schon kommen.“ Wieso bin ich nicht vorher auf diese Idee gekommen?

Rund 20 Kilometer vor Jokkmokk sind wir an einem deutschen Geschäft vorbeigekommen „Der Messermacher“. Nach einem kurzen Abstecher dorthin, ging es für uns weiter. Hat sich nicht wirklich gelohnt. Circa fünf Kilometer vor Jokkmokk haben wir den nördlichen Polarkreis erreicht. Jippie! Den Polarkreis aufzusuchen und ihn zu überqueren, ist nur auf der nördlichen Halbkugel möglich. Sein südlicher Bruder verläuft beinahe komplett durch Weltmeere und seine einzigen Landkilometer liegen auf der antarktischen Halbinsel. Deshalb solltest du dir auf deiner Reise durch Schweden nicht die Gelegenheit entgehen lassen, am „Polcirkeln“ einen Stopp einzulegen. Kurz ein Bild gemacht und weiter geht die Fahrt!

Nördlicher Polarkreis in Jokkmokk

Nach ein paar Minuten haben wir den kostenlosen Stellplatz „Laponia“ nördlich von Jokkmokk erreicht. Ein einfacher Platz mit einer wahnsinnigen Aussicht auf den Vajkjaure. Von hier aus sind die schneebedeckten Gipfel im Sarek-Nationalpark klar zu erkennen. Ein Traum! Achja, bevor ich es vergesse: Kurz vor unserem Schlafplatz ist uns ein weißer Elch mit braunen Tupfer begegnet. Ich konnte es gar nicht glauben! Ganz langsam hat er die Straße überquert und verschwand im Wald. Ich konnte den ganzen Abend nicht mehr aufhören zu grinsen!

Aussicht Stellplatz Laponia

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