DIARY 07|2021: Hach, Schweden!

Vor drei Jahren waren wir das erste Mal in Schweden. Genau zu dieser Zeit. Damals haben wir den Norden des Landes unsicher gemacht – unter anderem den Abisko Nationalpark. Die Zeit war wirklich unvergesslich. Seitdem kommen wir immer wieder ins Schwärmen, wenn wir an Schweden denken. Aus diesem Grund haben wir uns spontan dazu entschieden, wieder in den Norden zu fahren. Dieses Mal wollen wir Süd- und Mittelschweden erkunden.

Schweden wir kommen – oder doch nicht?

Nach einer kurzen aber sehr anstrengenden Ausbauphase unseres Expeditionsmobils (Lackierung Fahrerhaus, Bau des Dachträgers, Optimierungen am Wassertank, Wartung LKW und kleinere Anpassungen) sind wir am 10. Juli gestartet. Von Frankfurt aus, 600 Kilometer Richtung Norden.

Nach rund 400 Kilometer haben wir dann aber gemerkt, dass wir Kühlmittel verlieren. Na toll, fängt ja gut an. Kurzum: Unsere Wasserpumpe für den Motor hat sich verabschiedet. Wieder mal an einem Wochenende – wie bei unseren letzten zwei Pannen. An sich haben wir ja kein Stress, wenn da nicht die Fähre wäre, die wir am Dienstag bekommen müssen und meine Eltern, die in Schweden auf uns warten und nur begrenzt Zeit dort oben haben. So haben wir uns dazu entschieden, weiterzufahren und in Schweden das Ersatzteil zu bestellen und einzubauen. Was für ein Start in unser Schweden-Abenteuer. Und das obwohl wir nicht mal in Schweden angekommen sind.

Kleiner idyllischer Hafen in der Nähe von Zingst

Nach weiteren 200 Kilometer sind wir am Hafen Dabitz angekommen, circa 50 Kilometer von Rostock entfernt. Der Hafen gehört einem Freund und wir verbringen die nächsten Tage dort, bis es dann auf die Fähre geht.

Wir kommen gern her. Denn an dem kleinen, idyllischen Hafen gibt’s super leckeres Essen (zum Beispiel Fischbrötchen oder Süßkartoffel-Fritten), die Menschen sind immer gut gelaunt und am Wochenende finden coole Partys statt. Hier kann man Kitesurfen, Angeln, SUPen, &&&. Ach ja, und das Rostocker Radler ist der Hammer. #schöndassdudabitz

Warten, Warten, Warten

In Schweden angekommen, haben wir einen Stellplatz 20 Kilometer von Trelleborg angesteuert. Hier bleiben wir die nächsten Tage und warten auf unser Ersatzteil. Uns wurde aber nicht langweilig: Wir haben die Gegend mit dem Fahrrad erkundet und sind mit dem Motorrad mehrmals nach Malmö gefahren.

Roadtrip Schweden: Los geht’s!

Nach sieben Tagen sind meine Eltern bei uns angekommen – mit dem Ersatzteil. Dank Instagram konnten wir es zu jemanden in Schweden liefern lassen. Meine Eltern haben es dort abgeholt und uns gebracht. Es hat nur ein paar Stunden gedauert, bis Lukas die Wasserpumpe eingebaut hat. Geil, wir können endlich wieder losdüsen.

Sonnenuntergang in Schweden

Schweden schenkt uns die schönsten Sonnenuntergänge

Mitten im Nirgendwo

Nach diesen anfänglichen Startschwierigkeiten konnte es nur besser werden. Und es wurde besser! Gemeinsam mit meinen Eltern und Freunden haben wir ein paar schöne Tage an den westlichen Schären verbracht. Danach ging es für uns am Vänern vorbei, zu einem Bekannten von Papa. Hier durften wir eine Woche auf dem Grundstück nächtigen. Der Platz war perfekt. Direkt an einem menschenleeren See mitten im Nirgendwo.

Wir waren Kanu fahren, standen auf dem SUP, haben geangelt, sind in den See gesprungen, haben Rage & Kniffel gespielt, saßen am Lagerfeuer und haben im Dutch Oven gegrillt, was das Zeug hält. Eine sehr schöne Woche!

Einsam & allein Richtung Norden

Für uns geht es nun weiter Richtung Norden – ganz allein. In der Nähe der norwegischen Grenze haben wir ein ruhiges Plätzchen direkt an einem Fluss gefunden. Hier standen wir sechs Tage. Lukas war Fliegenfischen (absoluter Traumspot), ich habe Heidelbeeren gesammelt und war mit Hank viele Kilometer wandern. Denn durch Zufall haben wir den südlichen Kungsleden entdeckt.

Wer den Kungsleden nicht kennt: Das ist ein bekannter Fernwanderweg in Schweden, der einen südlichen und nördlichen Abschnitt hat (vor drei Jahren sind wir den nördlichen Kungsleden schon ein paar Kilometer gelaufen). Sehr empfehlenswert!

Rentier-Garantie auf dem Länsväg 311

Sachen gepackt, weiter geht’s. Immer weiter Richtung Norden. Ha, das hört sich so an, als wären wir schon total weit im Norden, aber wir haben nicht mal die Hälfte von Schweden hinter uns. Es zieht sich unglaublich! Aber immerhin sind wir schon so weit im Norden, dass wir ein Rentier nach dem anderen sehen.

Lagerfeuer schweden

Lagerfeuer in Schweden: Ein Muss

Sehr empfehlenswert ist der Länsväg 311. Der Weg erstreckt sich durch Berg- und Waldlandschaften zwischen Sälen im Süden und Tännäs im Norden über Särna. Bei Högvålen erreicht er sogar eine Höhe von 850 Meter über dem Meeresspiegel. Sehr beeindruckend.

Bärenreichste Region Schwedens

Nach dieser beeindruckenden Strecke sind wir im schwedischen Lofsdalen gelandet. Hier wollten wir nur mal schnell tanken. Doch wir sind von der Natur hier so begeistert, dass wir letztendlich schon fünf Tage hier sind. Obwohl die Sonne scheint, ist hier recht kühl. Fühlt sich ein bisschen an wie Herbst.

Gestern sind wir zum Beispiel 10 Kilometer durch die Härjedaler Landschaft gewandert – zu einem kleinen Bergsee. Über kleine Brücken, vorbei an Rentieren, Bächen & Mooren. Am Ende mussten wir über riesige Steine kraxeln, wurden dann aber mit einem tollen 360 Grad-Panorama belohnt. Übrigens sind wir hier in einer der bärenreichsten Regionen Schwedens. Einen Bären haben wir trotzdem nicht gesehen.

Und das Highlight: Gestern hat uns eine Horde von Rentieren direkt an unserem Stellplatz besucht – bei Sonnenuntergang. Das war mega!

Ein Monat geht vorbei & wir ziehen weiter

Nach einer wunderschönen Zeit in Lofsdalen ziehen wir morgen, am 1. August weiter. Wohin wissen wir selbst noch nicht. Aber wir sind gespannt was uns noch so erwartet.

Hach, Schweden. Du hast uns aufs Neue in Deinen Bann gezogen. Wir sind gespannt, was Du noch für uns bereithältst.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert